PODCAST | STAFFEL 2 | FOLGE 1

Weg mit den Hürden: Die Bedeutung von Barrierefreiheit bei Reisen

„Als Dienstleister, als Unternehmer und als Fachleute müssen wir immer im Hinterkopf behalten, dass Barrierefreiheit und Inklusion früher oder später Einfluss auf unser Leben haben werden. Deshalb sind diese Themen ja auch so wichtig, oder? Aus diesem Grund müssen wir sie [in] jedem Aspekt unserer Gesellschaft berücksichtigen.“

Alvaro Silberstein 

Mitgründer von Wheel the World 


Thema des Podcasts


In Folge eins der zweiten Staffel von „Powering Travel“ spricht Alvaro Silberstein von Wheel the World mit unserem Podcast-Moderator Brandon Ehrhardt und dem Gastmoderator Toby Willis.

 

Die Folge dreht sich um die Welt des Reisens unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit. Alvaro und Toby geben persönliche Einblicke in das Reisen mit Behinderung und machen sich auf die Suche nach Inklusionsmöglichkeiten bei Reisen.

 

Im Gespräch geht es darum, wie Behinderungen bei Reisen berücksichtigt werden können, um die Bedeutung von barrierefreien Reiseerlebnissen und wie Sie dabei helfen können, Reisen für alle möglich zu machen.


Vollständiges Transkript

[00:00:04] Brandon Reiseanbieter tragen maßgeblich zu einem guten Reiseerlebnis bei. In dieser brandneuen Staffel von „Powering Travel“ beschäftigen wir uns mit Reisetrends, aktuellen Themen und nützlichen Ratschlägen für Führungskräfte, um das Reiseerlebnis kontinuierlich zu verbessern – Reise für Reise. Jetzt geht es los. Willkommen zurück. Staffel zwei von Powering Travel. Endlich ist es soweit. Ich bin Brandon Ehrhardt und moderiere den Podcast „Powering Travel“. Seit der ersten Staffel ist einige Zeit verstrichen und es gab hier ein paar Änderungen. Zum einen bei unserer guten Freundin Sally Smith. Sie hat im Flugzeug nach der Landung geklatscht. Das ist wie ein Ticket raus aus diesem Podcast – ohne Rückflugticket. Sally wird hier im Podcast nicht mehr zu hören sein, weil sie berufliche Chance außerhalb der Expedia Group ergriffen und somit das Unternehmen und den Podcast verlassen hat. Wir wünschen ihr dafür alles Gute. Aber keine Sorge, auch ohne Sally muss ich den Podcast nicht im Alleingang meistern. Wir haben eine randvolle Staffel geplant und für jede Folge hervorragende Gastmoderatoren ausgesucht. Hier gibt es also viele kluge Köpfe aus allen Bereichen der Expedia Group zu hören. Unser heutiger Gastmoderator ist da keine Ausnahme. Ich habe Toby kennengelernt, als er einen sehr wichtigen Punkt zur inklusiven Sprache verdeutlicht hat. In einem Meeting vor ein paar Jahren hat eine Person viermal hintereinander das Wort „blind“ in einem negativen Zusammenhang verwendet. Toby ist aufgestanden und erklärte allen Anwesenden, welche Bedeutung in unseren Worten mitschwingt. Er ist also ein großartiger Fürsprecher für unser heutiges Thema: Barrierefreiheit. Ich freue mich sehr, dass er heute hier ist. Toby, stell dich doch bitte selbst kurz vor.  

 

[00:01:38] Toby Danke, Brandon. Ich erinnere mich auch noch gut an diesen Moment aus dem Jahr 2019. An das Meeting an sich kann ich mich nicht erinnern, weil ich die ganze Zeit versucht habe, den Mut zu sammeln, um eine ehemalige Führungskraft des Unternehmens vor hunderten Menschen zurechtzuweisen. Ich heiße Toby Willis. Ich bin Senior Product Manager für inklusives Reisen hier bei der Expedia Group und kümmere mich um barrierefreies Reisen für Menschen mit Behinderung und auch um inklusive Reisen für Menschen aus anderen Randgruppen. Ich bin auch Gründer und aktuell President of Ability Inclusion Movement, kurz AIM, bei der Expedia Group. Diese ERG-Gruppe setzt sich für unsere Mitarbeitenden und Allies mit Behinderung außerhalb der Arbeit ein. Ich bin Vorsitzender des Disability Empowerment Center und bin auch im Pedestrian Advisory Committee für die Stadt Seattle tätig. Außerdem gehöre ich dem Beirat für „Travel Ability“ an und bin überglücklich, dass ich heute hier sein darf und mit dieser ersten Folge den Startschuss für die zweite Staffel geben kann.  

[00:02:37] Brandon Toby, du bist genau der Richtige für diese Podcast-Folge. Wir konzentrieren uns nämlich auf einen Aspekt der Branche, bei dem es noch viel Verbesserungspotenzial gibt: Barrierefreiheit auf Reisen. Du kanntest unseren heutigen Gast schon vor dem Interview, richtig?  

 

[00:02:50] Toby Genau. Ich habe Alvaro im Laufe der Jahre gut kennengelernt. Aktuell sind wir beide im Beirat von Travel Ability tätig und ich habe ihn letztes Jahr für meinen Podcast „Explorable“ interviewt, in dem es auch um barrierefreies Reisen geht.  

 

[00:03:03] Brandon Du und unser Gast, Alvaro Silberstein, Mitgründer von Wheel the World, seid ideale Gesprächspartner für diese Folge. Wheel the World ist ein Online-Marktplatz, auf dem Menschen mit Behinderung und Senioren barrierearme Reisen buchen können. Alvaro ist ein chilenischer Unternehmer und Referent und setzt sich leidenschaftlich für die Belange von Menschen mit Behinderung ein. 2018 gründete er Wheel the World, um es Millionen von Menschen zu ermöglichen, die Welt ohne Einschränkungen zu erkunden. Mit einem Hintergrund in der Unternehmensberatung und Leitungserfahrung in Unternehmen mit lateinamerikanischem Fokus arbeitet Alvaro eng mit Unternehmen zusammen, um eine vollständig barrierefreie Reiseerfahrung zu bieten. So kommen Menschen mit Behinderung auch in den Genuss von schwer zugänglichen Reisezielen, z. B. Machu Picchu, die Osterinsel und Patagonien. Neben der Arbeit für sein eigenes Unternehmen, Wheel the World, fungiert Alvaro auch als Berater für die chilenische Regierung bei der Entwicklung einer nationalen Strategie für die soziale Inklusion von Menschen mit Behinderung. Okay, dann legen wir direkt los. Hier ist unser Gespräch mit Alvaro. Mit Alvaro starten wir in Staffel zwei. Willkommen bei Powering Travel. Wir möchten gerne mehr über dein Unternehmen Wheel the World erfahren. Erzähle uns doch bitte ein bisschen über den Hintergrund des Unternehmens und was dich zu seiner Gründung inspiriert hat.  

 

[00:04:10] Alvaro Was ist Wheel the World? Wheel the World ist ein Start-up mit einem klaren Zweck: Wir wollen die Welt barrierefrei gestalten. Seit 2018 bauen wir eine Online-Plattform, einen Online-Marktplatz, damit Menschen mit Behinderung barrierearme Reiseerfahrungen auf unserer Website WheelTheWorld.com finden und buchen können. Es gibt dort Unterkünfte, Touren, Aktivitäten, mehrtägige Ausflüge und Transferservice. Wir bringen ein besonderes Leistungsversprechen in die Branche ein: Jede einzelne auf WheelTheWorld.com gebuchte Reiseerfahrung enthält detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit und verifizierte Benutzererfahrungen. Wir achten bewusst auf Barrierearmut und unsere Empfehlungen für unsere Benutzer sind genau auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten. Uns liegt sehr daran, dass unsere Benutzer das online gebuchte Niveau der Barrierefreiheit auch in Realität vorfinden. Seit 2018 haben über 3.000 Menschen aus über 15 verschiedenen Ländern rund um die Welt Reisen bei uns gebucht und so 200 Reiseziele in 30 Ländern auf der ganzen Welt besucht. Ich benutze einen Rollstuhl, seit ich 18 bin, und Reisen war mir schon immer wichtig. Reisen und Abenteuer. Meine Eltern, meine drei großen Brüdern und ich haben früher jedes Jahr Campingurlaub gemacht. Ich liebe Sport und Aktivitäten im Freien. Dann hatte ich einen Autounfall. Nachdem mir klar geworden ist, dass ich nie wieder laufen kann, war meine erste Frage: Wie kann ich jetzt all diese Dinge tun, die ich so sehr liebe, wie Wandern oder Surfen? Es hat lange Zeit gedauert, bis ich verstanden habe, dass ich auch reisen und die Welt entdecken kann. Ungefähr vor sieben Jahren begannen mein guter Freund Camilo, der Mitgründer von Wheel the World, und ich, eine gemeinsame Reise nach Torres del Paine in Chile zu planen. Als Chilene war es mein Traum, dorthin zu reisen, aber ich hielt es immer für unmöglich, dass ich einen so abgelegenen, geheimnisumwobenen und schwer zugänglichen Ort besuchen kann. Gemeinsam mit Camilo tüftelten wir einen Plan aus, wie diese Traumreise Wirklichkeit werden könnte – wir lernten, dass wir einen besonderen Wanderrollstuhl brauchen. Wir merkten, dass wir geeignete Übernachtungsmöglichkeiten suchen und herausfinden mussten, wie wir von einem Ort an den anderen gelangen können, weil vor uns noch niemand mit dem Rollstuhl unsere geplante Reise unternommen hatte. Also beschlossen wir, aus unserer Reise ein Projekt zu machen. Das war das erste Mal, dass eine Person mit Rollstuhl den W-Trek im Nationalpark Torres del Paine in Patagonien geschafft hat. Jetzt war es aber unsere Mission, dass auch andere Menschen diese Möglichkeit haben sollten.  Unser Motto war: Wenn wir das schaffen können, können es andere auch. Das war damals unsere Vision.  

[00:07:18] Toby Ich bin neugierig, was deine Kunden sagen. Es klingt, als würdest du jede Menge Reisechancen für uns Menschen mit Behinderung eröffnen. Gibt es denn besondere Anekdoten oder Feedback von Kunden zu Wheel the World und ihren Reiseerfahrungen?  

 

[00:07:33] Alvaro Das Feedback aus unserem Kundenkreis war überwältigend. Üblicherweise sind die Reaktionen sehr emotional. Wenn Leute das erste Mal von uns hören, freuen sie sich sehr, weil wir Menschen mit Behinderung nicht daran gewöhnt sind, dass Dienstleistungen speziell auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. Ganz oft sind sie besorgt, ob das alles auch tatsächlich stimmt. Aber das überwiegende Gefühl ist Dankbarkeit für unsere Arbeit. Wir bekommen unterschiedlichstes Feedback und aufgrund der jeweiligen Erfahrungen ist das natürlich unbeschreiblich. Von einer besonders schönen Rückmeldung habe ich in letzter Zeit öfter erzählt: Ein Paar reiste mit uns nach Afrika und nahm an einer von uns angebotenen barrierefreien Safari teil. Die Reisende, die bei uns gebucht hatte, hat selbst keine Behinderung. Ihr Ehemann nutzt einen Rollstuhl und sie erzählte, dass sie sich als Paar immer an die jeweilige Situation anpassen. Diese Einstellung haben vermutlich die meisten Menschen mit Behinderung. Wir sind es gewohnt, uns an Umgebungen anzupassen, die uns vor Herausforderungen stellen. Sie sagte, es wäre das erste Mal, dass „sich gefühlt die Umstände, der Service und der Umgang damit an unsere Bedürfnisse angepasst haben.“ Für solches Feedback lohnen sich einfach alle Anstrengungen. Dann wird einem wieder bewusst, wofür man das alles macht. Das ist es doch, wofür wir seit fünf Jahren unsere Arbeit und unsere Bemühungen in Wheel the World stecken.  

 

[00:09:15] Toby Für mich trifft das genau den Nagel auf den Kopf. Ich halte es für sehr erfüllend, dass wir Menschen diese Möglichkeit geben können. Es heißt, dass Reisen die Spielzeugkiste des Lebens ist, und bei der Expedia Group verdienen wir es alle zu spielen. Wir alle lieben das Reisen. Wir sind überzeugt, dass Reisen Gutes bewirkt und dass alle, auch Menschen mit Behinderung, Zugang zu diesen Möglichkeiten haben sollten. Es ist einfach so wichtig für uns, vollständig teilhaben zu können. Also vielen Dank für deine Arbeit.  

 

[00:09:43] Alvaro Und ja, danke dir. Danke. Mir gefällt das Motto „Reisen bewirkt viel Gutes“ und ich stimme absolut zu. In meinem Fall war Reisen auch Teil meines Rehabilitationsprozesses für die Behinderung und wie ich mich an die Welt anpasse. Auf Reisen musst du dich anpassen. Du musst deine Komfortzone verlassen. In solchen Momenten lernst du das. Ich denke, das trifft auf alle meine Reisen zu, und ich bin viel gereist. Ich habe eine schwere Behinderung, mein Körper ist von der Brust an abwärts gelähmt. Ich kann meine Arme teilweise bewegen, meine Finger aber nicht. Jede Reiseerfahrung hat mich etwas über mich selbst gelehrt und darüber, wozu ich in der Lage bin und wie ich um Hilfe bitten kann. Das war sehr oft so. Ich stimme dem Motto von Expedia „Reisen bewirkt viel Gutes“ also absolut zu.  

 

[00:10:43] Toby Ja, ich mag diese Perspektive, weil wir uns Reisen als etwas vorstellen, das Gutes bewirkt. Ich habe mich dabei an eine meiner letzten Reisen erinnert, als ich öffentliche Verkehrsmittel für den Transfer vom und zum Flughafen nutzen wollte. Ich nahm also den Bus, die U-Bahn und so weiter und ging dann noch knapp 800 Meter zu Fuß. Mit der Sehbehinderung hätte ich auch einfach einen Fahrdienst nutzen und mich von Tür zu Tür bringen lassen können. Aber für mich hat es einen therapeutischen Effekt und es ist bereichernd, herauszufinden, wie ich Dinge selbstständig schaffen kann. Viele verstehen das nicht, aber das Gefühl unabhängig zu sein, macht glücklich. Dafür sorgen wir, wenn wir Reisen barrierefreier machen. Wir ermöglichen Menschen diese Autonomie, diese Selbstständigkeit und die Freiheit, sich die Art und Weise, die Methode oder die Mittel auszusuchen, die zu ihnen passen.  

 

[00:11:26] Alvaro Das gibt ihnen dann ja auch das beglückende Gefühl der Unabhängigkeit, richtig? So können sie selbst herausfinden, wie es reibungslos klappt. Genau das wollen wir für unsere Kunden erreichen. Wir sehen Menschen mit Behinderung immer als Minderheit. Fünfzehn Prozent der Weltbevölkerung haben eine Behinderung, aber ich finde überhaupt nicht, dass das eine Minderheit ist. Früher oder später werden wir alle eine Behinderung haben, nicht wahr? Manche gehören früher als andere zu dieser Gruppe, aber wir alle, alle, die diesen Podcast hören, werden zu irgendeinem Zeitpunkt eine Behinderung haben, je älter wir werden. Als Dienstleister, als Unternehmer, als Fachleute müssen wir also immer im Hinterkopf behalten, dass Barrierefreiheit und Inklusion früher oder später Einfluss auf unser Leben haben werden. Deshalb sind diese Themen ja auch so wichtig, oder? Aus diesem Grund müssen wir sie in jedem Aspekt unserer Gesellschaft berücksichtigen.  

[00:12:27] Brandon Mir gefällt zum Thema Barrierefreiheit das Zitat „Reisen ist die Spielzeugkiste des Lebens“. Von der Spielzeugkiste gehen wir jetzt zur Werkzeugkiste über. Uns hören zahlreiche Hoteliers zu und für viele ist die große Frage: „Ist ein Hotelaufenthalt barrierefrei oder nicht?“ Recherche und ein tieferes Verständnis zeigen aber, dass sich diese Frage nicht mit Ja oder Nein beantworten lässt. Es hängt von der jeweiligen Situation ab. Welche Tipps würdest du Hoteliers speziell für den Onlineauftritt von Unterkünften geben, damit Reisende sehen, ob eine bestimmte Unterkunft für sie konkret barrierearm ist, und so eine fundierte Entscheidung treffen können?  

 

[00:13:15] Alvaro Unseren Partnern, den Hotelketten und Unterkünften, mit denen wir zusammenarbeiten, raten wir immer Folgendes: Im ersten Schritt wird evaluiert, wie es um die Barrierefreiheit insgesamt bestellt ist. Dann wird bewertet, was funktioniert, was nicht, und was verbessert werden kann. Der zweite Schritt ist die Schulung des Personals. Es ist nämlich wichtig, dass die Personen, die im Servicebereich arbeiten, generell die unterschiedlichen Bedürfnisse an Barrierefreiheit verstehen, verschiedene Behinderungen kennen und wissen, was bei der jeweiligen Unterkunft funktioniert. Wenn du dann genau verstehst, was in Sachen Barrierefreiheit funktioniert, ist der dritte Schritte: Zeige es der Welt. Das ist wichtig. Wir Menschen mit Behinderung müssen wissen, was für uns speziell barrierefrei ist und dafür ist es wichtig, passende Kategorisierungen anzugeben. Oft sind Zimmer nicht gut kategorisiert und das ist ein großes Problem. Auch wenn du im Buchungsprozess ein barrierearmes Zimmer wählst, kannst du nicht sicher sein, dass das gebuchte Zimmer auch tatsächlich das barrierearme Zimmer ist. Die richtige Bezeichnung ist also wichtig. So wissen die Reisenden sicher, dass die Online-Beschreibung dem tatsächlich vorhandenen Niveau an Barrierearmut entspricht.

[00:14:36] Brandon Zweiundneunzig Prozent der Verbraucher halten es für wichtig, dass Reiseanbieter die Bedürfnisse aller Reisenden an die Barrierefreiheit erfüllen. Der Wunsch, Reisen barrierefreier zu machen, ist also da. Sprechen wir darüber, wie der aktuelle Stand bei Reisen aussieht. Mit welchen Herausforderungen sind Reisende mit Behinderung am häufigsten konfrontiert?  

 

[00:14:55] Alvaro Ja, und ich würde da bei den Herausforderungen in der Unterkunft anfangen. Zuerst einmal werden weltweit weniger als fünf Prozent der Hotelzimmer als barrierefrei definiert. Das ist schon die erste Herausforderung: das begrenzte Angebot. Der zweite Punkt ist, dass es sehr schwer ist, die barrierearmen Angebote zu finden. Aufgrund der Inhalte alleine lässt sich häufig nicht feststellen, ob etwas barrierearm ist oder nicht. Sehr oft sind die Aussagen zur Barrierearmut nicht verlässlich. Ein Hotel nennt sich vielleicht barrierearm, aber nach einem Blick auf die Inhalte und die Bilder kannst du dich nicht darauf verlassen, dass der Inhalt die tatsächliche Barrierearmut genau wiedergibt. Die Angaben müssen sehr detailliert sein, weil ein Hotel zwar für mich als Rollstuhlnutzer extrem barrierearm ist, für Toby aber womöglich nicht. Details sind sehr wichtig, weil die Anforderungen an Barrierefreiheit bei jeder Person anders sind. Dann bleibt natürlich auch noch die Herausforderung, exakt dieses Zimmer zu bekommen. Oft geben wir uns die größte Mühe, aber bei der Anreise ist das angeblich barrierearme Zimmer schon durch eine andere Person belegt. Andere große Herausforderungen sind die Kategorisierung der Zimmer und Überbuchungen, wenn du also ein Zimmer buchst, das bereits gebucht wurde, und das Hotel daraufhin die Zimmer neu zuteilt. Um das noch einmal zusammenzufassen: Es gibt die informationsbedingte Herausforderung, dass also verlässliche und detaillierte Angaben fehlen, und es gibt die Herausforderung einer tatsächlichen Garantie auf das gebuchte Zimmer. Das sind die Herausforderungen bei Unterkünften. Zur anderen Herausforderung würde ich sehr gerne auch Tobys Sichtweise hören. Ich bin ein Experte für körperliche Behinderungen und Mobilität. Gerade wird in den Medien viel über eine besonders relevante Herausforderung berichtet, die gelöst werden muss, nämlich bei Flugreisen. In der Flugbranche gibt es riesige Probleme mit Beschädigungen bei Hilfsmitteln, mit sehr schlechtem Service beim Zugang zu den Flugzeugen, mit Flugzeugtoiletten, die für Passagiere mit Behinderung nicht zugänglich sind. Es gibt also ein enormes Problem in der Flugbranche, das äußerst dringend bewältigt werden muss.  

 

[00:17:24] Brandon Toby, beim Thema Barrierefreiheit in Einträgen auf unseren Reisewebsites sprichst du immer wieder über den Unterschied zwischen einer normativen und einer deskriptiven Herangehensweise. Kannst du uns mehr über diesen Unterschied erzählen und warum das wichtig ist?  

 

[00:17:43] Toby Ja, natürlich. Dieser Punkt knüpft an Alvaros Aussage zur Weitergabe von Informationen an. Genau das Maß an Informationen weiterzugeben, das Reisende für eine fundierte Entscheidung brauchen, ist schon die halbe Miete. Mein Ziel ist es, Unternehmen von einem rein normativen Ansatz wegzubringen. Sie sollen also nicht nur sagen „Dieses Zimmer ist barrierearm“, sondern beschreiben und Informationen bereitstellen, etwa zur Breite des Türrahmens oder zur Betthöhe und zum Wendekreis im Badezimmer. Mit so detaillierten Angaben können Reisende die Entscheidung für sich selbst treffen. Der Knackpunkt bei der Inklusion ist ja gerade Unabhängigkeit, Autonomie und Wahlmöglichkeit. So können Reisende anhand der vorhandenen Informationen mit Überzeugung entscheiden, ob es für sie barrierefrei ist.

 

[00:18:29] Brandon Toby, diese Frage stelle ich erst dir und anschließend würde ich gerne auch deine Meinung dazu hören, Alvaro. Wie können Reiseanbieter sicherstellen, dass sie bei ihren Unternehmensentscheidungen alle Reisenden berücksichtigen, auch diejenigen mit sichtbaren und unsichtbaren Behinderungen?  

 

[00:18:44] Toby Puh, das ist eine sehr weit gefasste Frage. Ich habe eine ganz einfache Antwort, die alle Probleme löst. Stellt Menschen mit Behinderung ein. Punkt. In den USA liegt die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Behinderung bei fast 70 Prozent. Das ist unethisch und nicht vertretbar. „Nichts über uns ohne uns“ ist seit Jahren das Leitmotto der Community von Menschen mit Behinderung. Jetzt ändert sich das zu „Nichts ohne uns“. Punkt. Ich bin überzeugt, dass Produkte allein durch das Einstellen von Menschen mit Behinderung, die andere Lebenserfahrungen mitbringen, besser werden.  

 

[00:19:19] Brandon Alvaro, wie können Reiseanbieter deiner Ansicht nach sicherstellen, dass sie alle Reisenden berücksichtigen?  

 

[00:19:26] Alvaro Zuerst sollten sie davon ausgehen, dass es viel über die verschiedenen Realitäten von Menschen zu lernen gibt, und sie sollten versuchen, sich über entsprechende Anpassungsmöglichkeiten zu informieren und diese umzusetzen. Ich stimme Toby zu. Wenn du dein Team durch Mitglieder mit Behinderung bereicherst, kannst du Lösungen, Produkte und Dienstleistungen anbieten, die sich für Menschen mit Behinderung eignen, und du kannst mit Fachleuten für Barrierefreiheit zusammenarbeiten. Es gibt so viele davon und sie leiten dich gerne durch diesen Prozess, um Dienstleistungen zu entwickeln, die inklusiv und barrierefrei sind.  

 

[00:20:00] Brandon Stellen wir doch einmal ein Zeugnis aus und vergeben Noten. In welchen Bereichen hat die Reisebranche deiner Meinung nach schon gute Fortschritte gemacht und wo gibt es noch größeres Entwicklungspotenzial?  

 

[00:20:13] Alvaro Generell gab es im Hotelsegment gute Fortschritte. Auch bei Resorts und Kreuzfahrten hat sich einiges getan, finde ich. Bei Touren und Aktivitäten ist es etwas weniger. Hier hängt es von der Region ab, wie groß die Fortschritte waren. Ich denke, dass es in den USA im weltweiten Vergleich den größten Fortschritt gab. Auch im Vereinigten Königreich und in Australien. Absolut nichts getan hat sich wieder in der Flugbranche. Hier gab es gar keinen Fortschritt in den letzten 20 Jahren.   

 

[00:20:52] Brandon Toby, was sagst du?

 

[00:20:53] Toby Viele der Hürden, auf die ich als blinder Reisender mit Führhund stoße, sind meiner Ansicht nach einstellungsbedingt. Ich denke, dass es Fortschritte in der Art und Weise gegeben hat, wie die Gesellschaft im Zusammenhang mit Behinderungen denkt, fühlt und handelt. In der Generation der Baby-Boomer nehmen altersbedingte Behinderungen immer mehr zu und sie verfügt über viel Geld, das ausgegeben werden kann – ich glaube etwa 17 Billionen. Sie ist damit die reichste Generation in der Geschichte der Menschheit und das fördert den Wandel. Die Millenials und die Generation Z akzeptieren Behinderung im sozialen Kontext stärker als Identität. In einigen Bereichen werden Fortschritte erzielt, nicht zuletzt bei der Akzeptanz. Das ist ein wichtiger Aspekt. Ich glaube aber, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, nicht nur bei einstellungsbedingten, sondern auch bei physischen Hürden, über die Alvaro gerade gesprochen hat, die das Reisen physisch schwierig oder sogar unmöglich machen.

[00:21:47] Brandon Toby, ich bin froh, dass du heute den Podcast mit mir moderiert hast. Ihr beide habt so viel Wissen und Fachkenntnisse in der Reisebranche. Es ist unfassbar, dass wir als Branche noch nicht mehr Fortschritte gemacht haben. Ich denke aber, dass wir mit unserem heutigen Gespräch zumindest teilweise den Weg dafür ebnen konnten, wie es weitergehen soll. Großartig, dass ihr beide euch dafür von euren jeweiligen Positionen in der Reisebranche einsetzt. Also vielen Dank, dass du heute hier warst und natürlich auch für die Tipps für alle, die uns zuhören.  

 

[00:22:09] Toby Sehr gerne. Ich freue mich immer, wenn ich über dieses Thema sprechen kann. Es liegt mir persönlich am Herzen, weil ich selbst wegen meiner Behinderung ein Assistenztier nutze. Ich habe viel Diskriminierung erfahren und von Alvaro weiß ich das auch. Ich finde es sehr eindrücklich, sich unsere unterschiedlichen Erfahrungen anzusehen. Es geht aber ja noch so viel weiter. Ungefähr 1,8 Milliarden Menschen weltweit haben Behinderungen verschiedener Schweregrade. Dabei macht jede einzelne Person ihre ganz individuellen Erfahrungen. Gerade diese Komplexität macht das Thema zu einer harten Nuss. Viele von uns arbeiten an verschiedenen Aspekten des Reiselebenszyklus. Leute wie Alvaro und ich, die mit sichtbaren Behinderungen reisen. Alvaro muss dabei eher physische Hürden überwinden und ich stoße mit meinem Führhund auf Blockaden in den Köpfen – und es gibt viele Menschen mit Behinderungen, die nicht sichtbar sind. Für uns als Fachleute im Reisebereich ist es sehr wichtig, darüber Bescheid zu wissen und uns über diese Erfahrungen zu informieren, damit wir Reisende mit Behinderung besser unterstützen können.  

 

[00:23:22] Brandon Absolut. Ein Punkt ist für mich besonders interessant. Aus unseren eigenen Studien der Expedia Group wissen wir, dass 70 Prozent der Verbraucher eine Reiseoption wählen würden, die Inklusion für alle Arten von Reisenden bietet, auch wenn diese Option teurer ist. Vom Umsatzstandpunkt aus sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, mehr Reisende in die jeweiligen Unterkünfte einzuladen. Unternehmerisch gesehen ist das eine gute Entscheidung und was noch wichtiger ist: Es ist die richtige Entscheidung. Dann haben wir eingehender darüber gesprochen, wie Wheel the World und die Expedia Group zusammenarbeiten. Wheel the World nutzt exklusiv unsere Rapid API-Technologie und bietet somit den eigenen Kunden Zugriff auf das weltweite Hotelangebot der Expedia Group und die Möglichkeit, ohne Einschränkungen zu reisen. Dank unserer Rapid API kann Wheel the World Unterkünfte nach Barrierearmut filtern. So wird ganz einfach eine nahtlose Buchungserfahrung für Reisende mit Behinderung ermöglicht. Wheel the World nimmt auch am Accelerator-Programm der Expedia Group teil. Diese Initiative soll Innovationen in der Reisebranche vorantreiben, indem sie Start-ups wie Wheel the World dabei unterstützt, ihr Wachstum zu beschleunigen und über die speziell entwickelte Technologieplattform der Expedia Group Neuerungen einzuführen. Hören wir uns an, welche Erfahrungen Alvaro mit der Plattform gemacht hat.  

 

[00:24:29] Toby Alvaro, erzähle uns ein bisschen über deine Teilnahme am Accelerator-Programm der Expedia Group, was das für Wheel the World bedeutet und was es deiner Meinung nach für die barrierefreie Reisebranche insgesamt heißt.  

 

[00:24:41] Alvaro Es ist ein wunderbares, großartiges Programm. Als Start-up haben wir schon bei vielen Accelerator-Programmen mitgemacht und hier ging es nicht nur um medienwirksame PR, sondern es gibt echte Partnerschaften und Kooperationsvorhaben. Wir sind richtig begeistert. Bei Wheel the World haben wir unsere zentralen Werte ganz klar definiert und wir richten uns sehr genau danach. Zu diesen Werten gehört für uns auch Zusammenarbeit, denn es ist unser Ziel, die Welt barrierefrei zu machen. Das können wir alleine nicht schaffen. Um das zu erreichen, müssen wir zusammenarbeiten. Für uns ist es wundervoll, dass wir Teil des Accelerator-Programms sind und Chancen zur Zusammenarbeit mit Expedia finden können. Auf diese Weise konnten wir uns selbst deutlicher als Experten für Barrierefreiheit sehen und uns in der Branche entsprechend positionieren.

 

[00:25:46] Brandon Ja, das ist fantastisch. Für mich ist nämlich ganz klar, wie die Expedia Group dadurch profitiert. Wir können die vorhandenen Inhalte zur Barrierefreiheit um eine zusätzliche Ebene ergänzen. Das ist hervorragend. Wie ist bei Partnerschaften deine Herangehensweise in Sachen Betthöhe, Zimmerbreite, Duschspezifikationen und andere Besonderheiten?  

 

[00:26:10] Alvaro Ich finde, wir können diese Informationen bereitstellen. Sie sind ja verifiziert, richtig? Das sind verlässliche, glaubwürdige Informationen. Diese Herangehensweise konzentriert sich wirklich auf den Prozess, die richtigen Informationen zu erhalten. Und wir können auf hunderttausende Partner von Expedia zugreifen, auf die wir alleine keinen Zugriff hätten.  

 

[00:26:36] Brandon Okay. Zum Thema positive Veränderungen in der Branche: Welche wesentlichen Veränderungen würdest du dir in den nächsten drei bis fünf Jahren wünschen, um mehr Barrierefreiheit für Reisen zu schaffen?  

 

[00:26:49] Alvaro Wir wünschen uns, dass wir Reiseanbieter dazu bewegen können, zu handeln und tatsächlich in Barrierefreiheit zu investieren. Wenn sie dabei eine Geschäftschance sehen, werden sie das tun, da sind wir uns sicher. Und wir sind hundertprozentig davon überzeugt, dass mehr Barrierefreiheit mehr Einnahmen für Reiseanbieter generiert und sie dadurch mehr Kunden und loyale Stammgäste gewinnen. Unserer Vorstellung nach wird in fünf Jahren Folgendes geschehen: Durch unsere gesammelten Daten, durch die Erfahrungen aus unseren vorhandenen und größer angelegten Business Cases, die wir noch erstellen werden, können wir Reiseanbietern mithilfe von abgestimmten Business Cases das Vertrauen geben, dass ihre Investitionen rentabel sein werden.  

 

[00:27:48] Brandon Toby, dir würde ich diese Frage auch gerne stellen. Du musst nur mit dem Finger schnipsen und kannst alles in der Reisebranche möglich machen, um für mehr Barrierefreiheit zu sorgen. Wofür entscheidest du dich?  

 

[00:27:57] Toby Ich glaube, für ein größeres Bewusstsein. Ich denke, es ist wirklich schwer, alles überall und für alle ständig barrierefrei zu gestalten. Deshalb würde ich mit meinem ersten Wunsch bei der Einstellung und Bereitschaft der Leute ansetzen. Wichtig ist nämlich die Bereitschaft, Inklusion für Menschen mit Behinderung schaffen zu wollen. Auch wenn es nicht immer möglich ist – schon die richtige Einstellung zählt. Ein hohes Maß an Bewusstsein ist also wichtig. Wir als Unternehmen können dank unserer Branchenposition andere informieren. Wir können unsere Partner dabei unterstützen, zu verstehen, wie wichtig es ist, für mehr Barrierefreiheit und Inklusion bei Reisen zu sorgen.  

[00:28:39] Brandon Kommen wir nun zu wichtigen Schlussfolgerungen und Maßnahmen. Welchen Aspekt können Reiseanbieter heute ändern, um mehr Barrierefreiheit zu erreichen?  

 

[00:28:47] Alvaro Sich selbst, das eigene Team, den Service informieren und darin schulen, mehr Bewusstsein zu schaffen und einen besseren Service für Gäste mit Behinderung anzubieten. Das ist im Grunde auch das, was Wheel the World mit seinen Partnern macht. Wir vermitteln ein Verständnis über Barrierefreiheit, informieren sie, was funktioniert, was sie verbessern können und bieten Personalschulungen an. Wir sind überzeugt davon, dass wir mit unserer Arbeit wirklich etwas verändern können. Es lohnt sich, nach uns Ausschau zu halten.  

 

[00:29:17] Brandon Toby, darf ich dir diese Frage auch stellen, aber in leicht abgewandelter Form? Zum Thema Wortwahl und Fragen, die gestellt werden sollten, hast du bereits das Bewusstsein ins Spiel gebracht. Ich glaube, manchmal trauen sich die Leute nicht, zu fragen, weil sie niemanden beleidigen wollen. Erzähle unserem Publikum doch bitte, welche Überlegungen bei der richtigen Wortwahl wichtig sind und welche Fragen in Ordnung sind.  

 

[00:29:39] Toby Das ist eine sehr wichtige Frage, die mir häufig gestellt wird. Wir Menschen mit Behinderung wollen teilhaben. Ich denke, dass eine gesunde Neugier wichtig ist, aber sie muss sich die Waage mit Respekt und Relevanz halten. Meine Blindheit ist sicher ein hervorstechendes Merkmal, aber sie ist nicht der einzige Punkt, der mich ausmacht. Ich würde also sagen: Lerne den Menschen kennen. Eine weitere Art, sich zu informieren, ist durch Engagement in der jeweiligen Gemeinde vor Ort. Auf der ganzen Welt setzen sich Wohltätigkeitsorganisationen, gemeinnützige Vereine und NGOs für die Inklusion von Menschen mit Behinderung ein. Dabei kannst du viel lernen, denn die kulturellen Unterschiede rund um die Welt bei diesem Thema sind groß. Ich spreche also nur aus meiner eigenen Erfahrung als Person, die in Amerika, in den USA aufgewachsen ist. Und sogar diese Erfahrung hat sich im Laufe der Jahre, mit jedem Umzug in eine andere Region geändert. Ich möchte die Menschen zu einer gesunden Dosis Neugier gepaart mit Respekt ermutigen und zur Bereitschaft, sich selbst weiterzubilden. Ich würde Alvaro gerne eine Frage stellen, die ein bisschen damit zusammenhängt. Was würdest du unseren Partnern sagen, die gerne Barrierefreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderung erreichen möchten, aber erst einmal eingeschüchtert sind?  

 

[00:30:52] Alvaro Ich würde vorschlagen: Versuche es einfach einmal. Führe einen Testlauf durch und biete deine Dienstleistung für eine Person mit einer Behinderung aus deinem eigenen Umfeld an. Schließlich hat ein Drittel der Weltbevölkerung eine Behinderung, also kennen doch alle jemanden mit Behinderung. Kontaktiere dann diese Person und lade sie zu deiner Dienstleistung ein, finde durch Ausprobieren heraus, was funktioniert und mache von dort weiter. Professionelle Unterstützung von Wheel the World oder anderen Unternehmen hilft dir, ein besseres Verständnis zu entwickeln. Dann kannst du dein Verständnis Schritt für Schritt erweitern, während du deine Dienstleistungen mit Blick auf mehr Inklusivität immer weiter verbesserst.  

 

[00:31:34] Brandon Okay. Wir haben über dein Unternehmen gesprochen und deinen Rat an Reiseanbieter. Ich denke, alle, die zuhören, spüren deine Leidenschaft für das Thema „Reisen für alle“. Du bist in einem Raum mit Gleichgesinnten. Ich liebe es nämlich ebenfalls zu reisen und ich lasse mich gerne von diesem Podcast inspirieren. Sprechen wir also ein bisschen über die Reiseziele auf unserer Wunschliste. Was ist dein Wunschreiseziel? Ich fange an, dann ist Toby dran und als Dritter Alvaro. Einverstanden? Alles klar. Alle, die schon die erste Staffel gehört haben, wissen es: Ich bin ein riesiger Vietnam-Fan. Bei meiner ersten Reise dorthin konnte ich nur Ho-Chi-Minh-Stadt besuchen. Auf meiner Reisewunschliste steht eine Bootstour auf den vietnamesischen Flüssen und ich möchte den nördlichen Teil des Landes und die Südküste besuchen. Das ist dann eine ideale Mischung aus Kunst, Kultur und Entspannung am Strand. Ich kann es gar nicht erwarten, noch einmal nach Vietnam zu reisen.  

 

[00:32:28] Toby Das klingt super, Brandon. Vietnam soll ja auch sehr stark auf Barrierefreiheit für Menschen mit eingeschränkter Mobilität achten. Das ist für viele unserer Reisenden bestimmt ein großartiges Reiseziel. Ich liebe das Segeln und deshalb steht auf meiner Reisewunschliste ein Segeltörn rund um Indonesien, das aus etwa 18.000 Inseln besteht. Alle werde ich wahrscheinlich nicht besuchen können, aber ich möchte unbedingt zu einigen der indonesischen Inseln segeln. Und ich liebe die Kultur, die Musik, das Essen. Das steht aktuell bei mir ganz oben auf der Reisewunschliste.  

 

[00:33:02] Alvaro Zu meinem Wunschreiseziel möchte ich kurz erklären: Ich habe Toby zweimal persönlich getroffen und beide Male wollte Toby mehr über Torres del Paine in Patagonien wissen. Mein Wunschreiseziel ist also eine Reise mit Toby nach Patagonien.  

 

[00:33:16] Toby Ja, unbedingt.  

 

[00:33:21] Brandon Das ist doch etwas, Toby. Dann suche besser schon mal deine Wanderschuhe heraus.  

 

[00:33:24] Toby Oh, das war richtig großartig. Ich bin wirklich geschmeichelt, dass er so etwas sagt.  

 

[00:33:28] Brandon Toby, noch einmal vielen Dank, dass du dir heute Zeit genommen hast und hier bist. Ich weiß, dass es nicht immer einfach ist, im hektischen Alltag Zeit für so etwas zu finden, aber ich schätze dein Fachwissen sehr. Für mich war es ein Aha-Moment, von diskriminierenden Einstellungen zu hören – ganz zu schweigen von den vielen wichtigen Themen, die du jeden Tag in die Expedia Group einbringst. Das trägt wirklich dazu bei, Reisen barrierefreier zu gestalten. In der Beschreibung der Folge verlinken wir weiterführende Ressourcen zu Wheel the World und wie das Unternehmen Reisen ermöglicht. Noch einmal vielen Dank fürs Zuhören hier bei der zweiten Staffel des Podcasts „Powering Travel“. Wir freuen uns auf deine Kommentare. Schick uns also gern Feedback an PoweringTravel@ExpediaGroup.com, abonniere den Podcast, damit du sofort weißt, wann es neue Folgen gibt, und bewerte gerne unsere Show. So können uns mehr Menschen finden. Dich erwartet eine rappelvolle neue Staffel, die sogar noch besser wird als die erste Staffel. Danke fürs Zuhören.  



Die Experten


Alvaro Silberstein

Mitgründer von Wheel the World

Wheel the World ist ein Online-Marktplatz, auf dem Menschen mit Behinderung und Senioren barrierearme Reisen buchen können. Alvaro ist ein chilenischer Unternehmer, hält Fachvorträge und setzt sich leidenschaftlich für die Belange von Menschen mit Behinderung ein. 2018 gründete er sein Unternehmen, damit Millionen von Menschen die Welt ohne Einschränkungen erkunden können.

Toby Willis

Senior Product Manager for Inclusive Travel und President of Accessibility Inclusion Movement (AIM) bei der Expedia Group

Toby ist aufgrund einer Erbkrankheit namens Lebersche Kongenitale Amaurose blind und hat im Laufe seines Lebens und seiner Karriere viele Hindernisse überwunden, um seine Ziele zu erreichen. Er gründete zwei Start-ups, kann zwei Master-Abschlüsse vorweisen und hält Vorträge rund um die Welt darüber, wie wichtig Inklusivität beim Design Thinking ist. 

Brandon Ehrhardt

Vice President of Marketing und Moderator von „Powering Travel“, Expedia Group

Brandon Ehrhardt leitet die Abteilung B2B Lodging Marketing der Expedia Group und war federführend bei der Skalierung unserer Partnerprogramme, der Entwicklung strategischer Initiativen und der verstärkten Nutzung von Umsatzeinblicken, um den Erfolg unserer Partner zu fördern. Er lebt mit Frau und Kind, das ebenfalls bereits Freude am Reisen hat, in Chicago (Illinois).



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